Wir müssen über Leggins reden
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Martina Hunger
Das ist kein einfaches Thema. Denn die eng anliegenden Hosen, die es in allen Farben, Mustern und aus vielerlei Material gibt, sind außerordentlich beliebt.
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Mein erster Reflex ist, meine Ansicht über Jogginghosen erneut zu zitieren: „Sehr schön! Tolles, praktisches Kleidungsstück! Beim Sport vor allem. Um zu Joggen, zu workouten, sich völlig auszupowern. Vielleicht auch als praktisches, bequemes Kleidungsstück beim Hausputz zu verwenden.“
Undenkbar sie morgens etwa schnell überzustreifen um auch nur in die Bäckerei zu springen. Auch zu Hause sollte frau sie nur tragen, wenn niemand in der Nähe ist, Du heimlich Deine Helene-Fischer-CD hörst, während Du eine Gesichtsmaske aufträgst und Buttermilch direkt aus der Tüte trinkst.
Also in diese Richtung gehen meine Reflexe zum Thema Leggins und werden bestätigt, wenn ich die ersten Zeilen bei Wikipedia darüber lese: Leggings, leggins (von engl. leg „Bein“, legging „Gamasche“, leggings „Strampelhose“) oder auch footless tights (engl. footless „fußlos“, tight „eng“) bezeichnen meist hauteng anliegende Hosen aus Leder, Baumwolle, Viskose oder Kunstfasern. (Übrigens empfiehlt der Duden die Schreib- und Sprechweise „Leggings“, während „Leggins“ genauso geht und heute die gebräuchlichere Nennung ist.)
Enge Hosen aus Viskose oder Kunstfaser. Könnt ihr die Augen kurz schließen und ehrlich wiedergeben, welcher Film jetzt gerade in Eurem Kopfkino abläuft? Ganz ehrlich: Die Bilder, die da ablaufen, erinnern an einen bösen Scherz des genialen Harald Schmidt: „Ich bin Mutter, ich brauch kein Shampoo mehr“.
Ein Leggins-Dialog
Wer dem nicht zustimmen mag, dem will ich etwas aus der seriösen Süddeutschen Zeitung zitieren. Dort gibt es eine lustige Kolumne, „Er sagt, sie sagt“, wo (vermeintlich) typische Paarszenen aufgespießt werden. Hier ein kurzer Ausschnitt aus der Ausgabe „Silvester“, wo es darum ging, dass die Frau nicht mit der Kleiderauswahl fertig wird und der Besuch bei Freunden deshalb platzt:
Er (angelt eine Jeans aus dem Haufen): Dann zieh doch die an!
Sie: Auf keinen Fall! Wir sind zu einer Silvesterparty eingeladen, da soll es schon ein bisschen festlich sein.
Er: Dann vielleicht das Kleid mit dem Rückenausschnitt? Das ist doch hübsch!
Sie: Oh nein. Bestimmt tragen Emma und Paul wieder Leggins und Holzfällerhemd, und dann bin ich total overdressed.
Genau: Im Vergleich zu Leggins (und karierten Hemden, ganz nebenbei) ist man eigentlich immer overdressed und sie einfach ins Haus oder den Sportbereich zu verbannen, ist fürs Erste ein guter Tipp. Da macht frau nichts falsch.
Wie frau Leggins am besten kombiniert
Aaaaber! Tja. Kritisch sein kommt ja vom altgriechischen kritein, also „einen Unterschied machen“. So einfach ist es eben nicht. Es gibt schicke, edle Leggins, wie diese von eslamoda.com.
Die kann frau schon tragen. Vorausgesetzt, Du bist jung, hast sehr wohlgeformte schlanke Beine, dann ist das zugegeben ein scharfes Outfit. Dazu trägst Du hübsche flache Ballerinas und kombinierst sie mit einem flotten, lockeren passenden Oberteil. Im privaten Kontext wohlgemerkt. Niemals, wirklich nie ins Geschäft anziehen. Und nicht mit Pumps kombinieren, das wirkt billig. Gut passen auch weite, längere Pullis dazu oder im Sommer ein enges Top.
Aber edler Stoff und Top-Figur hin oder her, Leggins bleiben doch eine Ausnahme mit Verfallsdatum: Ab 30, spätestens 35 Jahren sollten sie außerhalb der eigenen vier Wände kein Thema mehr sein. Dann muss man seine Liebe für die enge Schlupfhose am Schlampertag ausleben. Als Couchdress. Nach der Badewanne oder so.
Mehr über die Psychologie der Selbstinszenierung erfahrt ihr in unserem Themenschwerpunkt BodyBrand erfolgreich im Business Style wirken.