Driften am Limit. BMW hilft Grenzsituationen zu erleben

Aktualisiert am 04. Februar 2019 von
Erster Drift dei der BMW Drift Experience

Die BMW Drift Experience bietet mit diesem speziellen Training die Möglichkeit, Driften in der Praxis selbst zu erleben. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

Wenn man das Verhalten eines Autos in bestimmten Grenzsituationen erleben will, bietet BMW unterschiedlichste Möglichkeiten dieses anhand von speziellen Trainings auszuprobieren und in der Praxis zu erleben.

Eine der angebotenen Trainingsmaßnahmen nennt sich BMW Drift Experience. Hierbei konzentriert man sich darauf das kontrollierte Driften zu erlernen. Diese "Aufgabe" reizte mich schon immer. Nach der Anmeldung für einen solchen Termin fieberte ich mit Spannung dem Event entgegen. Wer dabei sein will muss schnell sein: Mittlerweile sind die Termine innerhalb von wenigen Tage nach Bekanntgabe ausgebucht.

Einführung ins Driften

Instruktionen für Verhalten im Straßenverkehr – im Bezug aufs Driften. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

Ausgetragen wird das Ganze in Maisach bei München, wo sich das großflächige BMW-Trainingsgelände befindet. Nach der Ankunft, ging es für mich direkt zum Check-In und man wurde instruiert, sich kurz an den iPads neben dem Counter anzumelden.

Im Empfangsraum standen Snacks und Getränke bereit und man konnte in der ansprechenden, loungigen Atmosphäre anderen Trainingsteilnehmern zusehen. Bevor es zu den Fahrzeugen ging, gab es für die Gruppe einen ca. 45-minütigen Theorie-Teil, der wichtige themenbezogene Schwerpunkte behandelte: die richtige Sitzeinstellung und angepasstes Sitzen, das korrekte Lenken in Verbindung mit dem jeweiligen Lenkverhalten in bestimmten Situationen, grundlegende Informationen zur Funktionalität beim Driften inklusive der verschiedenen Möglichkeiten einen Drift herbeizuführen und Grundlagen zum Fahrverhalten, wie z.B. Schlupf, Übersteuern/Untersteuern. An dieser Stelle erhielt man auch ein kleines Geschenk in Form einer BMW-Cap sowie eines Notiz-Blocks inklusive Kugelschreiber.

Schlupf, Übersteuern, Untersteuern auf dem Outdoor-Trainingsgelände

Anschließend ging es direkt auf das Outdoor-Trainingsgelände, wo sich die Teilnehmer immer paarweise auf die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge verteilten. Immer nach der Hälfte der für die jeweilige Aufgabenstellung anberaumten Zeit tauschte man mit seinem Beifahrer.

Einführung ins Driften

Auf geht es ins Nasse. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

Die Drifts selbst erfolgten ausschließlich auf nasser Fahrbahn. Die aktuellen Drift-Experience-Veranstaltungen werden mit aktuellen BMW M4 Coupes durchgeführt, die schon ein Erlebnis für sich sind. Eine Einführung am Auto selbst fehlte natürlich auch nicht – hier bekam man nochmals Hilfestellung zur Findung der richtigen Sitzposition und eine Einweisung in die jeweiligen Funktionalitäten des BMW. So kann man bei den BMW M Modellen Gasannahme, Fahrwerk, Lenkung und Schaltung in drei verschiedene Stufen einstellen.

Nach den richtigen Einstellungen und dem Deaktivieren des DSC ging es los. Zu Beginn des 3,5-stündigen praktischen Teils übten wir auf trockenem Untergrund mit unserem Instruktor bei langsamer Slalom-Fahrt und Wendemanöver, wie man korrekt lenkt und dabei möglichst schnell übergreift. Damit war der erste Kontakt zum M4 geknüpft und man bekam schon mal ein Gefühl für sein Trainings-Fahrzeug. Dann ging es in den bewässerten Kreisel, wo alle Teilnehmer versuchten das Coupe in den Drift zu bekommen. Immer zwei Autos hatten einen Kreisel für sich. Dies ist wohl mit Abstand das Schwierigste und es ist kaum möglich dies in der Kürze der Zeit "ordentlich" zu erlernen; und doch ist dies Voraussetzung für alle kommenden Aufgaben. Somit verlief auch das Driften im Kreis (360°) nicht immer zufriedenstellend, obwohl dies auf nasser Fahrbahn natürlich vergleichsweise leichter fallen sollte.

Einführung ins Driften

Die Aufgabe war es, das Coupe in den Drift zu bekommen. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

Anschließend übten wir im Lastwechsel von links nach rechts zu driften und danach das Slalom-Driften. Zum Abschluss wurde der Schwierigkeitsgrad durch die anspruchsvolle Kombination aus Kreis-, Lastwechsel- und Slalom-Manövern gesteigert. Zwischenzeitlich gab der Instruktor den Teilnehmern, die er stets aufmerksam im Blick behielt, über Funk immer wieder Ratschläge. Je länger man mit dem Auto hantierte, umso besser wurde das Gefühl für die passende Gas-Dosierung, den richtigen Lenkwinkel und somit auch für den tatsächlich einzuleitenden Driftmoment. Was das kontrollierte Driften an sich anbelangt, war ich selbst etwas enttäuscht, da ich in der kurzen Zeit das neu Erlernte nicht richtig umsetzen konnte.

Die meisten Teilnehmer schafften es bis zum Schluss nicht, die Übungen perfekt auszuführen. Um seine Drift-Fähigkeiten zu perfektionieren benötigt man definitiv noch einige weitere konzentrierte Trainingsstunden. Leider gibt es in der Nürnberger Umgebung dafür keine passenden Parkplätze oder Ähnliches. ;-)

In einer Abschlussbesprechung bekam unser Team nochmal Instruktionen für zukünftiges Verhalten im Straßenverkehr (im Bezug aufs Driften), ein Lob für den einwandfreien Ablauf und Anregungen für eventuelle weiterführende Trainings, um die erlangten Kenntnisse zu vertiefen. Ein jeder Teilnehmer erhielt ein Zertifikat für erfolgreiches Bestehen des Trainings und nahm positive Erlebnisse mit nach Hause.

Zertifikat

Abschluss Zertifikat der BMW M Drift Experience. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

Mein persönliches Fazit zu dem Erlebten beschreibt sich wie folgt: Eine vergleichsweise teure Spaßaktion, bei der man mit einem interessanten Fahrzeug unter sicheren Bedingungen sein Drift-Können austesten kann. Leider ist es eher schwierig in der recht kurzen Zeit "richtig" Driften zu erlernen, sodass man zwar mit tollen neuen Erfahrungen aus dem Event heraus geht, sich aber mitnichten zu den Könnern zählen kann.

Schade fand ich auch, dass letztendlich nur auf dem Wasser im Kreis gefahren wurde und man das Verhalten des Fahrzeugs nicht mal auf trockener Strecke testen konnte. Auch hatte man nicht die Möglichkeit den BMW M4 wirklich näher kennenzulernen. Interessant wäre es gewesen, seine 431 PS auch mal auf einer Geraden auszufahren. Für Eventualitäten im öffentlichen Straßenverkehr ist man hierbei allerdings durchaus erfolgreich sensibilisiert worden und kann in einem potenziellen Fall sicherlich klüger handeln, da man nun besser einschätzen kann, wie ein Fahrzeug bei bestimmten Lenkbewegungen reagiert und wie man es ggf. schneller einfängt.

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BMWs wohin das Auge blickt. Foto: © Tobias Merkl / Nürnberg und so (cc)

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