Freitag High Noon auf Phoenixs Straßen

Aktualisiert am 04. Februar 2019 von mit Bildergalerie
Phoenix Public Marketing zur Mittagszeit mit viele Food Trucks

Ein Bericht vom Food-Truck-Friday Phoenix - Test vom Phoenix Public Market im Stadtteil Tempe zur Mittagszeit. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

In einer mit über 122 km Breite flächenmäßig größten Städte der USA hat es sich schon herumgesprochen, dass am Freitag Mittag in Downtown zahlreiche Food Trucks um Gäste buhlen. So kam es mir zumindest vor, denn in vielen Gesprächen erfuhr ich von diesem Treffen. Da bis Freitag noch etwas Zeit war, konnte ich mich auch umfassend auf dieses Event vorbereiten. Ich begann mit einer interessanten Location namens „Four Peeks Tasting Room“. Ein Ort, an dem man alle Erzeugnisse der Four Peek Brauerei testen und hautnah erleben kann. Vom Tresen schaut man direkt auf die werkelnden Braumeister und kann sie bei der Zubereitung der herrlichen Getränke beobachten. Vorm Eingang dieses Tastingrooms steht jeden Tag einen anderer Food Truck. Und mit jedem Tag meine ich auch jeden Tag. Von Montag bis Sonntag. Auf der Seite der Brauerei erfahrt ihr auch immer, welcher Food Truck gerade vor der Tür steht oder klickt einfach hier und sucht den Tasting Room on Wilson.

Food Truck Short Leash Hotdogs

Ein kleiner Ausschnitt der angebotenen Hot Dogs. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Als ich den Tasting Room besuchte, stand der Food Truck „Short Leash Hotdogs“ auf dem Parkplatz. Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese Food Trucker auf Hot Dogs spezialisiert. Zwischen sechs verschiedenen Würsten kann man wählen und dann entweder seine Toppings komplett selbst bestimmen oder auf eine der sechs vorgeschlagenen Kombinationen zurückgreifen. Meine Wahl fiel auf den Hot Dog „Oliver“, eine Bratwurst (ja, die nennen das wirklich Bratwurst) mit Sauerkraut, Schweizer Käse und Thousand Island Dressing. Was mich besonders überraschte: die Ummantelung des Hot Dogs. Sie war kein „Luftbrötchen“, sondern eher eine etwas zu dick geratener „Soft Shell Taco“ (weicher Weizentortilla). Nach meinem Geschmack eine sehr gute Alternative für einen fantastischen Hot Dog mit Sauerkraut.

Phoenix South Mountain - The Farm

Eine nicht ganz so ernst gemeinste Warnung ;-). Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Der nächste Tag führte mich in eine ganz andere Gegend. Im südlichen Teil Phoenixs auf „The Farm“, mitten in der Wüste, gibt es einen Ort, an dem alles gedeiht, was Mutter Erde so hervorbringt. Dieser sehr Kibbuzim ähnliche Ort produziert viele Nahrungsmittel, die von den Food Truckern für ihre Gerichte verwendet werden. Wie auch in San Francisco wird bei den Food Trucks in Phoenix großer Wert auf lokale Erzeugnisse gelegt und mit der Farm wurde die passenden Produzenten gefunden. Wie es sich in den USA gehört, bietet die Farm neben einem eigenen Restaurant, auch ein All-inclusive-Hochzeitspaket an. Verständlich, bei diesem bezaubernden Ort. Seht selbst: The Farm at South Mountain.

Damit waren meine Vorbereitungen für den „Food Truck Friday“ geschafft. Ich machte mich auf den Weg nach Downtown Phoenix. Auf dem Phoenix Public Market war um 12 Uhr schon richtig viel los. Zahlreiche Gäste haben sich eingefunden, die 10 Food Trucks zu beschäftigen. Bei so viel Auswahl fällt selbst mir die Entscheidung schwer. Damit ihr mein Problem besser nachvollziehen könnt, hier die Liste der Food Trucks, die auf dem Platz standen: Hey Joe Truck, Spice It Up, Mojo Bowl, Emerson Fry Bread, taste rite!, Jamburritos, Burgers Amore, Short Leash Hotdogs, Mamma Toledo's und Aji Mobile Foods (El Gaucho: Steak with caramelized red onion, arrugula and a chimichurri aioli).

El Gaucho Sandwich

Saftiges Rindfleisch, karamellisierte rote Zwiebeln, Rucola und Chimichurri Aioli. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Ich habe diesmal mehr Detailbilder gemacht, damit man besser sehen kann, wie Food Trucks dort arbeiten. Typisch war – mehr noch als in San Francisco – dass eine Person vor dem Food Truck die Bestellungen entgegen nimmt und in bester Starbucks Manier nach dem Namen fragt. Wenn die Bestellung fertig ist, wird der Name ausgerufen. Einigen Food Trucks bedienten sich dabei dem Megafon. Wie auch in San Francisco wählte ich zwei Food Trucks aus. Dort wollte ich etwas ins Gespräch kommen. Da ich ein „El Gaucho“ Sandwich aus saftigem Rindfleisch, karamellisierten roten Zwiebeln, Rucola und Chimichurri Aioli bei Aji Mobile Foods probierte, kam ich mit dem Chef Giancarlo Alarcon ins plaudern. Seine Familie kommt ursprünglich aus Equador und er selbst wurde in den USA geboren. Die Leidenschaft zum Kochen bekam er von seinem Großvater in die Wiege gelegt. Von klein an half er ihm in der Küche aus und so verwundert es nicht, wenn er heute seine Lateinamerikanische Küche den Besuchern näher bringt. Das Sandwich „El Gaucho“ war sehr würzig und äußerst lecker, was natürlich auch an der handgemachten Chimichurri Aioli lag.

Als nächstes sprach ich mit dem Chef Darryl King, der seinen Food Truck „taste rite“ sehr auffällig gelb angestrichen hat. Er selbst bevorzugt die Bezeichnung „Guy“ und möchte nicht als Chef bezeichnet werden. Chef bedeutet übrigens Koch oder leitender Koch (Souschef / Chef de Cuisine). Darryl kommt ursprünglich aus Louisville, Kentucky und lernte das Handwerk von seiner Großmutter.

Schon erstaunlich, dass die Großeltern so einen großen Einfluß auf die Leidenschaft der Enkelgeneration haben. Wie sieht es bei euch aus? Kocht ihr auch selbst und wenn ja: wer hat euch inspiriert?

Darryl Kings Erfahrungsreise rund um die Welt hatte einen entscheidenden Einfluss auf seine Art zu kochen, die man vielleicht am Besten mit „New American Cuisine" bezeichnen kann. Typisch für die Südwest-Küche der USA ist der mexikanische Einfluss. Darryl sprach natürlich auch leidenschaftlich von den Barbecues und seiner preisgekrönten Soße. Darryl erhielt im Oktober 2013 mit „taste rite“ die Auszeichnung als Bester Food Truck von Phoenix. Leider konnte ich nur noch einige Reste probieren.

Interessant war, dass auch in Phoenix das Interesse an Food Trucks aus Nürnberg sehr groß war. Darryl fragte sogar, ob er er – wenn er 2015 nach Europa kommt – auch nach Nürnberg kommen kann um die Food Trucks zu besuchen. Na aber klar!

Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass Food Trucks in Phoenix noch mehr in der Gesellschaft angekommen sind als in San Francisco. Die kann aber auch dran liegen, dass ich in Phoenix viele Bekannte auf das Thema angesprach und meine Klappe an der Bar bei einem leckeren Bier diesmal Kilt-Lifter auch nicht halten konnte.

In meinem letzte Artikel zu den Food Trucks in den USA werde ich näher auf die Organisation der Food Trucks eingehen und wie sich diese untereinander austauschen. Ich besuchte ein Roundup in San Mateo bei Sony Entertainment und brachte diesmal viel Hunger mit.

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