Benjamin, Jan und Andreas über ihr Startup UniCoach

Aktualisiert am 04. Februar 2019 von
Unicoach Claim

Sie helfen zuverlässig Studierenden bei den Prüfungsvorbereitungen. Startup UniCoach gibt Einblicke. Die Gründer beantworten 10 Fragen zu ihrem Startup. Foto: © Unicoach

Motiviert durch eine veraltete und schlecht zu bedienende Uni-Software wollen die Gründer Benjamin Bauer, Andreas Wünsche und Jan Hohner eine bessere Alternative bieten.

Studierende aller Fachrichtungen sollen über die Plattform Fragen stellen können, die dann von Tutoren beantwortet werden. Die Antworten sind stets fundiert und von hoher Qualität. Dieser Anspruch hat UniCoach den Spitznamen “digitaler Nachhilfelehrer für Studierende” eingebracht. Neben den Studenten, die Studenten helfen, konnten auch schon einige Persönlichkeiten ihr Fachwissen an die künftigen Experten weitergeben. Ziel von UniCoach ist es, ein nachhaltiges und profitables Unternehmen aufzubauen. Der ersten Schritt der Ablösung der veralteten Uni-Software ist ihnen ja schon gelungen.

Kannst du bitte kurz erzählen was euer Startup ausmacht?

Logo Unicoach

Logo: © Unicoach

UniCoach ist das “Quora für Studenten” (WirtschaftsWoche). Studierende aller Fachrichtungen stellen Fragen zur nächsten Prüfung, der Prüfungsordnung oder einem Nebenjob und erhalten verlässliche und passende Antworten von Tutoren der Lehrstühle, Professoren oder Profis aus der Wirtschaft – und das alles komplett kostenlos und bei Bedarf anonym! Manche beschreiben uns als den “digitalen Nachhilfelehrer für Studierende”. Dabei haben, neben vielen Tutoren, auch schon einige Persönlichkeiten wie Dr. Edmund Stoiber oder Audi Vorstand Prof. Thomas Sigi Fragen beantwortet.

Was ist euer USP – formuliert in einem Satz?

Bei UniCoach erhalten Studierende aller Fachrichtungen verlässliche und gute Antworten von geprüften Tutoren der Hochschulen und das kostenlos und bei Bedarf anonym.

Screenshot Stundenplangenerator

Der Stundenplangenerator Foto: © Unicoach

Bei welcher Gelegenheit kam euch die Idee zu diesem Startup?

Aus der eigenen Not heraus während des Studiums. Ich (Benjamin) war immer furchtbar genervt von der veralteten und schlechten Uni-Software und habe mich aus diesem Grund mit Jan (Informatiker) und Andreas (Designer) zusammengetan, um das zu verbessern. Wir hatten damals innerhalb eines guten Monats den Prototypen stehen und ihn dann aus Spaß einfach mal online gestellt. Als wir nach 4 Tagen bereits 1000 registrierte Studenten hatten, waren wir dann doch überrascht. Seitdem haben wir das Produkt weiter ausgebaut. Mittlerweile nutzen uns in Nürnberg mehr als 70% der Studierenden – wir haben das Uni-Tool also glücklicherweise abgelöst!

“Die Region Nürnberg ist generell ein unterschätzter, aufstrebender Wirtschafts- und Kreativstandort.”

Wo seht ihr euch in 10 Jahren?

In 10 Jahren sind wir das größte studentische Education-Startup in Deutschland mit einem Marktanteil von 20% der Studierenden. Unser Ziel ist es an allen Hochschulen in Deutschland die Kommunikation zwischen Studierenden, Lehrstühlen und Unimitarbeitern transparenter und effektiver zu machen und für Studierende die erste Anlaufstelle zu sein, wenn sie Fragen zu Prüfungen oder studienrelevanten Themen haben.

Habt ihr eine Exit-Strategie?

Uns ist vor allem wichtig ein nachhaltiges und profitables Unternehmen aufzubauen, welches echten Mehrwert bietet und den Bildungsmarkt maßgeblich prägt. Ob das in Zukunft als Einzelkämpfer oder mit gebündelten Ressourcen eines größeren Marktteilnehmers stattfindet, wird sich zeigen.

“Wettbewerbe und Konferenzen sind gut,
aber ihr solltet lieber produktiv arbeiten.”

Habt Ihr an irgendwelchen Pitches, Businessplan-Wettbewerben teilgenommen? War das eher hilfreich oder viel zu aufwändig?

Screenshot Wissensportal

Warum Facebook Gruppen oder Foren nutzen, wenn es das Wissensportal in Unicoach gibt. Foto: © Unicoach

Wir präsentieren UniCoach und unsere Vision regelmäßig auf Veranstaltungen und Gründerkonferenzen. Das macht Spaß und bringt auch immer gutes Feedback. Ende 2014 wurden wir auf den Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung nach Hamburg eingeladen und konnten UniCoach vor Politik, Medien und Wirtschaftsvertretern vorstellen. Das war eine extrem spannende Erfahrung und hat uns viele Türen geöffnet. Außerdem haben wir beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern teilgenommen und kamen unter die Top 20. Wir sind Gewinner des STARTstipendiums, eines deutschlandweiten studentischen Gründerstipendiums, welches Sachleistungen im Wert von 20.000 Euro bereitstellt. Wir würden anderen Startups raten, bei ausgesuchten Wettbewerben teilzunehmen, das muss aber nicht zwingend in Nürnberg sein, sondern macht vielleicht in Berlin oder München Sinn, da dort auch meistens mehr Investoren anwesend sind und so auf dein Startup aufmerksam werden. Zu viel Zeit sollte man mit Wettbewerben und Konferenzen allerdings nicht verbringen, sondern lieber produktiv arbeiten.

Welche Person hat euch bei der Gründung besonders unterstützt?

Ganz am Anfang haben uns Professoren und der Dekan der Nürnberger Fakultät unterstützt und eine E-Mail an alle Studierenden geschrieben mit der Empfehlung, doch UniCoach zu nutzen. Das war super und hat uns am Anfang echt geholfen. Wir haben auch schon relativ früh ein "Advisory Board" ins Leben gerufen, in dem z.B. ein Berater der Boston Consulting Group ist und uns zu strategischen Fragen berät. Ein regelmäßiger, kritischer Blick von Außen ist sehr wichtig.

Screenshot Wissensportal

Das Team von Unicoach: Benjamin Bauer, Jan Hohner, Andreas Wünsche, Daniel Reichler, Andrea König, Matthias Lugert, Anna Schlei und Julian Kriesche. Foto: © Unicoach

Warum habt ihr nicht einen üblichen Hype-Standort wie Berlin und Hamburg gewählt?

Das hat sich ganz natürlich ergeben, da wir alle hier studiert haben. Wir sind dann zunächst hier geblieben, da wir hier unser Netzwerk haben und relativ leicht Mitarbeiter rekrutieren können. Außerdem ist Nürnberg eine sehr attraktive Stadt mit hoher Lebensqualität. Namhafte und große Unternehmen wie DATEV, Siemens, GfK haben hier ihren Sitz. So war die DATEV z. B. von Anfang an ein interessanter Werbepartner für uns. Nürnberg und die umliegende Region ist generell ein unterschätzter, aufstrebender Wirtschafts- und Kreativstandort.

Die Gründerszene ist zwar noch klein, aber es tut sich viel und mit Digitalunternehmen wie Hotel.de, Immowelt, Anwalt.de, Streetspotr, MyOma, etc. gibt es ja bereits ein paar bekannte Player.

Was waren bei eurer Gründung die größten Stolpersteine?

Es gab eigentlich keine riesigen Stolpersteine, aber es ist täglich eine Achterbahnfahrt. Ich glaube, das kann jeder Gründer bestätigen. Egal in welcher Branche man gründet, der Prozess von der Idee zur Gründung bis zur abschließenden Skalierung ist herausfordernd und gleichzeitig super spannend. Die ganzen theoretischen Aspekte (Gründung, Verträge, Beteiligungen, Steuern, etc.) lernt man einfach on-the-go, das wird meistens (vor allem in der universitären Ausbildung) deutlich überschätzt. Viel wichtiger ist der Teamaufbau, die Fokussierung auf ein Produkt, die Skalierung usw.

Was würdet ihr beruflich machen, wenn ihr kein Startup gegründet hättet?

Andreas: Wenn ich nicht UniCoach mit gestartet hätte, würde ich heute meine Agentur für Kommunikation & Design weiter ausbauen und evtl. ein Startup/App für Ernährungsempfehlung im Ausdauersport, ein Videogame, eine Sprachenlandkarte oder evtl. auch eine eigene Schrift entwickeln. Entsprechende und teilweise konzipierte Ideen liegen bereits in der Schublade. Durch mein Hobby als Musiker wäre allerdings auch eine berufliche Weiterentwicklung im Video oder Film Score Composing denkbar.

Benjamin: Dann würde ich wahrscheinlich an der Uni oder in einem Startup arbeiten oder auf Investorenseite tätig sein. Mich fesselt die Startup-Welt schon seit der Schule, als ich damals noch für einen StudiVZ-Klon (ja, so etwas gab es wirklich) gearbeitet habe.

Jan: Ich würde entweder für Google arbeiten (das Jobangebot habe ich damals für UniCoach abgelehnt) oder Kew Gardens in London mit meinem Wissen unterstützen.

UniCoach Service UG (haftungsbeschränkt)

Geschäftsführer: Benjamin Bauer, Andreas Wünsche und Jan Hohner
Tuchergartenstr. 15
90409 Nürnberg
E-Mail: ben@unicoach.de
Internet: www.unicoach.de
Facebook: /unicoach.de

Alle Termine, News und Berichte aus der Startup-Szene findet ihr auch in unserem Themenschwerpunkt Nürnberg Startups.

Speziell für Startups haben wir eine Übersicht der IT/Internetszene in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen erstellt. Sie beinhaltet jede Menge Veranstaltungen, die euch persönlich und euer Startup weiterbringen werden. Verschiedenste Anlaufstellen, engagierte Unternehmen und Privat-Personen helfen bei der Gründung. Die komplette Liste findet ihr unter: Gründer und Startups – Anlaufstellen in der Region.

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