Knobi, Bollo, Cabbo und Goggo – Die Alternative im Pennebusiness
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Markus Wolf
„Carbonara ist meine Lieblingssoße“, meinte Bernd Sonnenschein, als ich ihn auf die Soßenauswahl in seinem Food Truck „Pasta Laster“ ansprach. Ich traf ihn gleich bei seinem ersten größeren Einsatz auf dem Streetculture Event 2014 zu unserem Test. „Heute sind wir den ersten Tag mit Gas unterwegs“ erklärte er, und meinte, dass vorher mit Strom gekocht wurde. Bis heute war die größte Schwierigkeit, den Strom-Verbrauch im Griff zu behalten, denn das Stromaggregat, dass ab heute nur mehr die Kühlung im Truck übernimmt, war vorher mehr als ausgelastet. Bernd ist kein Neuling in Sachen Street Food, denn mit Creffy ist er schon seit einiger Zeit unterwegs. Dort bietet er zwar nur Crepes und Kaffee an – daher auch der Name – aber mobil und vor dem Kunden zu kochen war schon bei Creffy sehr wichtig. Zu Beginn wird der Aufwand gerne unterschätzt den man betreiben muss um sein Essen auf Events anbieten zu können.
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Bernd ist bei Pasta Laster zum einen der Organisator und zum anderen der Koch vor dem Kunden. Bei Pasta Laster steht – was auch sonst – die Nudel im Fokus. Mit wechselnden Soßen werden diese vorm Gast frisch zubereitet. Es gibt natürlich immer Carbonara und Bolognese, aber auch Fleischloses ist wichtig. Mit den Knoblauch-Nudeln hat er sich für eine sehr würzige Rezeptur entschieden. Andere Soßen wechseln je nach Jahreszeit durch.
Mit Biss nach 60 Sekunden
Aktuell sind die Nudeln vorgegart wodurch sich die Wartezeit für den Kunden erheblich verkürzt. Im Truck werden sie dann in 60 Sekunden im Gasnudelkocher auf Biss-Festigkeit „Al dente“ gebracht. Eigentlich wollte er frische und selbstgemachte Nudeln anbieten. Das hat sich aber leider während der Entwicklung zum fertigen Food-Truck als größtes Problem herausgestellt.
Zwar ist es nicht schwierig einen geeigneten Lieferanten zu finden, aber die Zuverlässigkeit spielt bei einem Food-Truck, der täglich auf Tour ist, eine entscheidende Rolle. Die bisherigen Lieferanten schreckten davor zurück die täglich geforderten Mengen zuverlässig bis spätestens 10 Uhr zu liefern. So schnell gibt Bernd Sonnenschein aber nicht auf und sucht weiterhin Lieferanten bzw. Produzenten, die sich dieser Herausforderung stellen. Vielleicht wäre es ja auch eine Lösung wenn man die Lieferanforderungen auf mehrere Schultern verteilen würde, die dann mit dem jeweils gleichen Rezept abwechselnd frische Nudeln liefern könnten.
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Alles Quatsch mit Soße oder was?
Gerade bei Nudeln spielt die Wahl der Soßen eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund hat sich Bernd bei der Kreation der Soßen auch fachmännische Unterstützung in Person des Chefkochs des Goldenen Pudels geholt. Zusammen sind sie verantwortlich für die Rezepte und deren Herstellung. Die Zubereitung findet komplett im Food Truck statt. Auch die Weiterentwicklung der Rezepte und das lange Vorkochen der Bolognese-Soße wird im Truck erledigt.
Gekocht werden kann im Pasta Laster zu Stoßzeiten auf bis zu drei Gaskochstellen. Diese sind nach vorne, also zum Kunden hin, ausgerichtet, so dass jeder live bei der Zubereitung seines Gerichts zusehen kann. Der obligatorische Spuckschutz trennt dabei den Kunden von den heißen Pfannen. Wie ich eingangs berichtet habe, wurde nicht immer mit Gas gekocht. Strom hat den Vorteil, dass man rasch und flexibel loslegen kann. Wenn es aber um Geschwindigkeit beim Kochen geht, ist Gas unschlagbar.
So kostete, trotz dieses Umwegs über Strom, der Truck komplett nur 25.000 Euro. Ein sehr günstiger Preis für einen komplett ausgestatteten Food Truck, wenn man bedenkt, dass der Food Truck allein schon ca. 10.000 Euro teuer war. Aktuell muss man für die original Food Trucks Freightliner MT 45 Stepvan bei mobile.de um die 25.000 Euro hin legen.
ganzen Food Truck - Respekt!
Dieser Preis war nur möglich, weil Bernd fast alles am Truck selbst erledigte. Einzig die Änderungen für den deutschen TÜV, die Außenbeklebung und die Klappe ließ er im Auftrag erledigen. Wenn man bedenkt, dass Roka – ein Dienstleister, der sich auf den Umbau von Fahrzeugen für die mobile Gastronomie spezialisiert hat – für diese Ausstattung ca. 89.500 Euro veranschlagte – eine sehr gute Investition.
Wie es geschmeckt hat
Die Knoblauch Soße „Aglio e olio“ war für meinen Geschmack genau richtig, sehr würzig und zahlreiche Knoblauchstücke zierten die zum Abschluss in der heißen Pfanne gut durchgemischten Nudeln. „On Top“ hätte ich mir vielleicht noch etwas Petersilie gewünscht, aber auch so war die Knobi-Penne sehr lecker. Übertroffen wurde dieses Nudelgericht aber noch von der angebotenen Bolognese-Soße. Da diese Würzsoße durch die lange Kochzeit sehr intensiv ist, reicht selbst eine kleine Menge aus, um die Nudeln zu einem außergewöhnlich schmackhaften Genuss zu machen. Ganz besonders positiv aufgefallen ist mir aber etwas, dass nur bedingt mit Pasta zu tun hat: die Gabeln. Ich weiß nicht, woher Bernd diese vierzackigen Penne-Spieße bekommen hat, aber sie ermöglichen dem Genießer einen so unbeschwerten Pasta-Ggenuss, dass man sie nachher garnicht wegwerfen möchte. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine scheinbare Kleinigkeit ein Produkt noch erfolgreicher machen kann.
Ein Zuhause für Nudeln – The Topf
Nudeln lieben es warm und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich am wohlsten in solchen Behältern fühlen, die sie auch lange warm halten können. Und weil Bernd Nudeln liebt, hat er sich für Pasta Laster „The Topf“ einfallen lassen, einen Porzellantopf “to go” mit Deckel, der mikrowellen- und spülmaschinengeeignet ist. Ein stabiles Silikonband hält Topf und Deckel dicht zusammen. Die Idee hinter „The Topf“ ist es, dass der Gast auch etwas zum Mitnehmen hat und sich diesen beim Besuch bei Pasta Laster (Facebook) wieder befüllen lassen kann, also alles ganz im Sinne eines aktiven Umweltschutzes.
Also, bis denne mit Penne.