Winterblue(s). Tiefschlaf zwischen Rosmarinhecken
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Peter Budig und Ina Niederlich mit Bildergalerie
Zweifellos: Der Tag in Rom war nervenaufreibend, angstbesetzt, mühsam. Wie kein anderer auf dieser Reise. Phantastisch geschlafen haben wir trotzdem, nach all den Adrenalinschüben – und nach dem Genuss einiger Gläschen italienischen Weißwein. Jetzt ist alles gut. Längst ist die geliebte Tasche wieder Stolperfalle im Wohnmobil. Längst sind Vorkehrungen getroffen (neue Brille bestellt, mit der Bank telefoniert, Emanuela den Blog-Beitrag geschickt...). Längst haben wir die Hauptstadt verlassen. Trotz allem: Rom ist und bleibt eine Stadt, die man erlebt haben muss. Das hat auch Peter inzwischen eingesehen. Selbst nachts, mit Bus und Metro zu Emanuela: "Rom ist so geil". Lange habe ich an ihn hin geredet, die Stadt der Städte unterschwellig immer wieder ins Spiel gebracht. Gehört doch dazu, wenn man zu einer Rundreise an die beliebten Touristenorte aufbricht! Ich habe überzeugt: Alle Wege führen nach Rom. Oder?
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Rom – eine Liebeserklärung
Wer durch die Straßen schlendert, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten spaziert, kann mit jeder Faser spüren: Rom ist "die Ewige Stadt". Albius Tibullus hat das gesagt. Im 1. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt, die niemals untergeht. Man atmet Geschichte. Fühlt pulsierendes Leben. Schmeckt die Süße des ungezügelten Großstadttreibens. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – all das kommt in Rom zusammen. Imposante Prachtbauten aus der Antike neben heruntergekommenen Hochhaussiedlungen und modernen Villenvierteln. Afrikanische Flüchtlinge, die gefälschte Edelmarken feilbieten. In direkter Nachbarschaft zu den Echten, zu Prada, Gucci und Lacoste. Garde in Uniform. Bettler in Lumpen, die 50 Meter vor dem Petersplatz ihren Rausch ausschlafen. Schöne Italienerinnen in teuren Pelzmänteln. Das so friedlich anmutende Zentrum des Christentums in fußläufiger Nähe zum Kolosseum, dem Sinnbild für spektakuläre Grausamkeit. Es ist diese Vielfalt, das Nebeneinander der von einander entferntesten Dinge, das die Hauptstadt Italiens einzigartig macht.
Ein bisschen Nutzwert
Genug der Schwärmerei! Wir wollen zu den praktisch Dingen kommen: Camping in Rom. Wo unterkommen? Wie das Bestmögliche rausholen? Nach tagelanger Duschabstinenz (bzw. duschen im Wohnmobil, was einer richtigen, heißen Dusche mit ganz viel Wasser nicht unbedingt gleich kommt), lege vor allem ich viel Wert auf ein anständiges Waschhaus. Peter ist's wurscht! Er kommt auch mit ein bisschen Katzenwäsche aus. (sie lügt. ich jammer nur net dauernd!) Auf dem "Camping Village Roma" mit 10 Kilometern zum Zentrum einem der bestgelegensten Campingplätze in der Umgebung – haben wir alles, was das Herz begehrt. Einen herrlichen Stellplatz, Strom, Wasser, Rezeptionisten, die uns verstehen, ein Waschhaus, das man sich besser nicht erträumen könnte. Alles ist gut – unser Motto! Nur das Essen im Camping-Restaurant "Ciao Bella" ist indiskutabel. Ein Sturm der Scheußlichkeiten. Ungenießbar! Bestellt habe ich eine Pizza Quattro Formaggi. Dazu "Insalata Verde". Standard in Italien: Salat ohne Dressing. Der Kellner macht aber keine Anstalten, Essig und Öl an den Tisch zu bringen. Erst auf mehrmalige Nachfrage bekomme ich, was den Salat vollständig macht. Peter freut sich auf sein saftiges Schweinekotellet, dazu "Broccoli-Gratin" und Pommes. Alles trocken. Un-genieß-bar. Der Brokkoli einfach gewendet in Semmelbrösel, vielleicht ein bisschen angebraten. Mehr auch nicht. Richtiges Gratin macht man mit Sahne, Käse, Sauerrahm, Olivenöl – saftig! Der Kellner findet: Brotbrösel = Gratin. Peter: "Strohig wie Eselsfutter!" Er scheut sich nicht, dem Kellner beim Bezahlen seine Meinung zu sagen: "Terrible!" Der lächelt dünn: Scusi!
Die Toskana – ein Ort für Ruhesuchende
Unspektakulär, die Fahrt in die Toscana. Wir sind extra bei Florenz von der Autobahn runter. Fahren über die heiligen Länder. Aber die Toscaner lieben Industriegebiete wie die Franken und haben ihr hügeliges Traumland zwischendurch ganz schön verbaut. Wir werden aber heute versöhnt, versöhnt, versöhnt, durch einen der schönsten Campingplätze unserer Fahrt: Toscana Village, bei Montopoli in Val d'Arno. 85 Stellplätze zwischen Rosmarinhecken, (die liebten schon die alten Römer), bestens ausgestattet (sogar Waschmaschinen mit Trockner an jedem Waschhaus), beheiztes Duschen, weiträumig, von sattem Grün - und jetzt im Winter völlig leer. Wir schlafen tief und ruhig im Rosmarin-Flair.
Ein Lob auf den Michael Müller Verlag
Es ist höchste Zeit, diesen Reise-Führer zu würdigen. Wahrscheinlich heißt es Eulen nach Athen tragen, wer gerne reist kennt ihn. Wir gehen soweit, dass wir immer erst schauen, was der Erlanger Michael Müller Verlag zu bieten hat. (Übrigens nicht verwandt mit dem Nürnberger Müller Verlag, der Telefonbücher herausgibt). Für unsere Italienreise hatten wir etliche Regionen-Bücher, wie Marken, Apulien, Gardasee... Auch der Stadtführer Rom ist im Programm. Der fast 800 Seiten starke Band über die Toscana ist vom Unternehmensgründer Michael Müller selbst verfasst und bietet Tipps, Reiserouten und Empfehlungen in Hülle und Fülle.
Nächste Etappe: Ein Ausflug nach Vinci, von dort aus weiter nach Bozen. Wir nähern uns der Heimat.