Rosa-Bomber bietet Donuts aus dem Food Truck
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Markus Wolf mit Bildergalerie
Donuts sind einfach für die Straße gemacht. Nicht nur die Form eines Donuts gleicht einem Reifen fast perfekt, sondern auch die primäre Nutzung dieses Schmalzgebäcks ist unterwegs. Ruft man sich Hollywood-Filme ins Gedächtnis, so sind amerikanische Polizisten hauptsächlich damit beschäftigt Donuts zu vertilgen. Eine Nachfrage bei deutschen Polizisten hat ergeben, dass sie das auch gerne machen würden, aber nicht wissen, wo sie unterwegs Donuts bekämen. Dafür gibt es in der Region Nürnberg eine Lösung. Mit dem ersten Donut-Truck Deutschlands versorgt die Donutfactory die Liebhaber der süßen Leckereien an täglich wechselnden Standorten. Waren es 2013 noch hauptsächlich Events, zu denen der Donut Food Truck unterwegs war, starten Carolin und Markus jetzt mit einem eigenen Fahrplan durch.
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Die Geschichte der Donuts ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zumindest, wenn es nach Markus Fischer geht. Zusammen mit Carolin hatten sie vor ca. drei Jahren die Idee Donuts in die Region zu bringen. Dabei war ihnen ganz besonders wichtig, dass ihre Donuts nicht wie viele andere fettig und schwer im Magen liegen sollten. Zum Vergleich nutzten sie Donut Fertigmischungen, um ihr eigenes Rezept dagegen zu testen. Nach mehreren Testrunden und vielen freiwilligen Testessen haben beide ein Rezept für Donuts gefunden, das ihre Vorstellung eines hervorragenden Donuts erfüllt. Weich, jedoch nicht gummiartig soll er sein und vor allen Dingen nicht nach Fett schmecken. Denn fettige Donuts liegen schwer im Magen. Endlich im August 2013: Das Rezept war fertig. Die Donut-Kreationen kommen alle von Carolin. Sie hat sich stark von ihrem fünfjährigen USA-Aufenthalt inspirieren lassen um einzigartige Kombinationen zu schaffen. Jetzt war alles perfekt und das Unternehmen "Donuts für Nürnberg" konnte starten.
Im Oktober 2013 bekam die Leidenschaft von Carolin und Markus einen Namen und konnte „ausgerollt“ werden. Von Beginn an wurden die Donuts in Handarbeit hergestellt. Wir konnten uns ein umfassenden Bild davon machen. „Die beliebtesten gefüllten Donuts sind der Nougat Creamy und der Blueberry Donut“ meinte Markus auf Nachfrage „Und bei den ungefüllten Donuts sind es der Cinnamon Sweety und der Oreo Donut“. Etwas ganz besonderes gibt es auch im Angebot, den wohl teuersten Donut überhaupt. Ein mit Blattgold verzierter Donut steht für 25 Euro im Angebot und ihr werdet es nicht glauben, auch dieser verkauft sich gar nicht schlecht. Mittlerweile ist Carolin Vollzeit bei Donutfactory eingestiegen und mit zahlreichen Shops in Nürnberg, Bayreuth und Schweinfurt sind sie in der Region etabliert.
Der Donut nimmt Fahrt auf
Innerhalb von sechs Monaten haben sich die Preise für Food Trucks mehr als verdoppelt. Ein Glück, dass sich Markus und Carolin von Donutfactory schon früh entschieden haben, einen Food Truck auf die Straße zu bringen. „Damals war ein solcher Truck noch erschwinglich“ meinte Markus und erwähnte, dass der größte Teil der Kosten für den Innenausbau zu veranschlagen sei. Mit dem Food Truck möchte sich Donutfactoy von der in der Region wachsenden Konkurrenz abheben. Innerhalb von vier Wochen war der Truck fertig und absolvierte seine Jungfernfahrt. Der erste Termin war zu Beginn der Bundesliga-Rückrunde in Fürth. Seitdem findet man Donutfactory mit dem Donut Food Truck bei Events und abwechselnd zu Bundesligaspielen in Fürth und Nürnberg. Markus bestätigte mir die Aussage vieler Food Trucker, dass gerade Food Trucks das unmittelbare Feedback der Kunden ermöglichen. Eben dort tritt die unverblümte Reaktion der Kunden zu Tage. Eine ideale Kombination, um sich nicht über kurz oder lang von seinen Kunden und den Wünschen zu entfernen. Aktuell ist der „Rosa-Bomber“ Truck unterwegs an bekannten Food Truck Locations und steht dort sehr gerne zusammen mit anderen Food Trucks.
Der Donut Geschmackstest
Zu diesem Zweck habe ich nicht nur auf meinen persönliche Meinung vertraut, sondern habe auch gleich einige Testkandidaten mitgebracht, die sehr erfahren in der Donut-Bewertung sind. Unabhängig vom Test vor Ort hatte ich schon seit dem zweiten Food Truck RoundUp 2014 immer wieder die Gelegenheit die Kreationen zu probieren und mir eine Meinung zu bilden. Unser Besuch in der „Manufaktur“ (bedeutet: von Hand machen) in Heilsbronn auf halber Strecke von Nürnberg nach Ansbach war genau richtig. Die Produktion der Donuts begann gerade und so konnten wir uns ein umfassendes Bild von der Herstellung machen. Die zahlreichen Rohlinge wurden mit verschiedensten Leckereien verfeinert. Nicht nur die einfachen Kreationen mit Schokolade oder Zimt und Zucker fallen darunter, sondern auch kompliziertere Füllungen. Die Füllen werden alle direkt in der Küche hergestellt und sind damit hunterprozentige Eigenkreationen. Fasziniert hat mich das Gerät zum Befüllen der Donuts (siehe Bilder). Mehrere Spritzen drücken die zu füllende Masse – in unserem Fall eine Vanille-Creme – in den Donut. Von außen erkennt nur das geschulte Auge, ob der Donut gefüllt ist oder nicht. Weiter geht es zur Verfeinerung auf der Oberseite. Hier kommen verschiedenste Zutaten zum Einsatz. Zimt, Zucker, dunkle und helle Schokolade, Milchschokolade und nicht zu vergessen: der beliebte Zuckerguss in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Als „Schmankerl“ gibt es zuletzt noch das ein oder andere Element oben drauf. Besonders gespannt war ich auf den Geschmack des Donuts ohne Verfeinerung.
Nach dem Gespräch mit Markus wollte ich unbedingt wissen und selbst schmecken, ob auch ich die Leidenschaft in den Donuts und dem Rezept schmecken kann. Der Rohling schmeckte überhaupt nicht süß und auch keineswegs fettig. Der Donut war stabil, nicht gummiartig und kann sehr gut mit der Hand geteilt werden. Der weitere Vorteil für unterwegs: Der Donut kann aufgrund seiner Konsistenz auch unterwegs leicht und ohne Flecken zu hinterlassen gegessen werden kann. Was mich am meisten überrascht hat, war der leicht salzige Geschmack des Donuts ohne irgendetwas. Als Basis für süße Toppings ist dieser wirklich nur leicht salzige Donut ideal. Meine Favoriten sind ganz klar, der „Apple Sweety“ und der „Blue Bluebeery“, aber auch die andere Donuts schmecken sehr sehr gut. Wunderbar. Der Besuch in der Donut-Manufaktur der Donutfactory war nicht nur lehrreich, sondern hat auch uns zu einem Donut-Test motiviert, den wir noch dieses Jahr planen werden. Vergleichbar mit dem Lebkuchen-Test werden wir diesmal Donuts aus der Region verkosten.
Etwas irritierend bleibt aber der Name „Factory“ in Kombination mit Donuts. Ist eine Fabrik doch eher ein Ort, an dem mit höchstem Automatisierungsgrad Produkte hergestellt werden. Markus und Carolin nutzen aber eher den Ansatz von Andy Warhol, der seine verschieden Studios als „The Factory“ bezeichnete. Dort wurden Kunstprodukte „mechanisch“ wie am Fließband hergestellt, was ganz im Sinne der Pop-Art Philosophie sein sollte.
Wie geht es weiter mit Donutfactory und dem Donut Food Truck? Für 2017 ist auf jeden Fall eine Expansion über die Grenzen der Region hinaus geplant. Der Platz in der Donut-Manufaktur ist vorhanden. Lassen wir uns mal überraschen.