Charmant und doch feurig – Mucho Gusto aus Salzburg

Aktualisiert am 04. Februar 2019 von mit Bildergalerie
Eva Kroiss ist mit Leidenschaft dabei

Der Food Truck Pionier Österreichs im Test. Mit Schirm, Charm und Feuer wollen Eva und Lars Kroiss die Premium-Küchen auf Rädern in Österreich bekannt machen. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

„Starte den Tag mit einem Lächeln und mache eine Pause mit Freunden“. So begrüßt ein dezent angebrachtes Schild die Freunde der Food Trucks in Salzburg. Die rollenden Küchen sind noch recht neu in Österreich. Seit einigen Wochen gibt es in Wien noch einen Food Truck, aber das war es auch schon. Eva Kroiss die Power-Frau hinter Mucho Gusto betreibt gerade sehr viel Aufklärungsarbeit in der Region. Wie auch in Deutschland können Food Trucks auf privatem Gelände stehen und ihre Spezialitäten verkaufen. Wenn sie dagegen auf einem öffentlichen Platz stehen möchten, dann benötigt Eva eine Betriebsstättengenehmigung und zwar für jeden einzelnen Termin.

Eva und Manfred am Truck

Der MT 45 Baujahr 2000 im Einsatz im schönen Salzburg. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Im Moment werden die neuen Standorte des MT 45 Freightliner zunächst einige Tage vorher mit Flyern versorgt. Auch Telefonanrufe und Besuche bei größeren Firmen rund um den Standort sind notwendig um das Konzept der Food Trucks in Salzburg bekannter zu machen. „Der Salzburger ist nicht unbedingt bekannt dafür, neues sofort auszuprobieren“ meint Eva zwischen Burritos und mexChili. Daher ist viel Arbeit angesagt. Arbeit, die sich aber auch lohnt, denn solch eine Leidenschaft für feines Essen findet mal nur selten.

„Woll’n wos gscheids moch’n“

Die Rezepte wurden und werden immer wieder den Jahreszeiten angepasst. Damit der Geschmack auch möglichst authentisch mexikanisch ist, haben Eva und Lars Kroiss auf eine befreundete Mexikanerin zurückgegriffen. Alles wird entweder im Vorfeld oder im Truck (MT 45 Freightliner) frisch zubereitet.

Premium Qualität bei Mucho Gusto

Was 'gscheids machen – Bei Mucho Gusto oberstes Ziel. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Die Ecken „Wedges“ werden aus frischen Kartoffeln geschnitten und als einziges Gericht auf der Karte frittiert. So gut wie alles kommt aus der Region. In Wals-Siezenheim wird viel Gemüse angebaut und sogar die Gewürze sind lokal produziert. Das heißt jedoch nicht nur zusammen gemischt, sondern getrocknet und gemahlen – vor Ort. „Wenn es aus ist, dann ist es aus und gibt erst am nächsten Tag wieder“, meinte Eva, „das ist schade, aber ist leider so“. Das ganze Team hat der Kürbis-Saison entgegen gefiebert. Erstens sind Kürbisse in der Region Salzburg sehr beliebt und außerdem können so neue Kreationen getestet werden.

Der Salzburger will sich
ganz besonders gesund ernähren

Als ich mit Eva und Lars am Truck stand, kamen viele Interessierte vorbei und probierten einige Kleinigkeiten. Ob das an der Menschentraube vor Mucho Gusto lag oder ob einfach nur die Vorarbeit gefruchtet hat, kann ich nicht sagen. Sehr charmant finde ich jedoch: Eva bedient aktuell noch jeden Food Truck Besucher einzeln und serviert die bestellten Gerichte an die zahlreichen Sitzmöglichkeiten vor dem Truck.

Ab in die Küche

Koch und Kellner

Koch und Kellner in einer Person. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Ganz besonders stolz war Manfred – Spezialitäten-Kreator aus Leidenschaft – auf sein Chili con Carne. Ich sage: zu Recht. Bevor ich dieses Chilli probierte fügte ich etwas vom bereit stehenden frischen Koriander in die Schüssel. Eigentlich schmeckte mit dieses Gewürz nicht besonders, aber Eva hatte es mir besonders ans Herz gelegt. Koriander ist wie auch Epazote (mexikanischer Drüsengänsefuß) elementar für die mexikanische Küche. Des weiteren ist Koriander bekannt für seine Polarisierungskraft. Entweder du liebst ihn oder du hasst ihn. Ich hatte an diesem Tag jedenfalls mein persönliches „Koriander-Coming-Out“. Ich liebte es und tue es seitdem noch immer. Danke dafür an Eva, Manfred und das Mucho Gusto Team.

Ich nahm den langen Weg von Nürnberg nach Salzburg nicht auf mich um nur das Chilli zu probieren. Nein, ich wollte mich durch alles probieren. Zum Glück hatte ich etwas kulinarische Verstärkung dabei, so dass ich Dank Begleitung wirklich von allem kosten konnte. Der Beef Burrito ersetzte den ausverkauften Gusto Burger, Chicken Tinga, Sopa de Tortilla und Tacos Verdura mussten beurteilt werden. Los ging es mit besagten Chilli. Eine sehr gute Kombination aus Original-Rezept und europäischen Vorlieben: ohne Bohnen im Texas-Style. Übrigens, wenn man die heutigen Grenzen zu Grunde legt, kommt das Gericht aus den USA. Eine amüsante Legende sagt, dass das Original-Rezept einer spanischen Nonne während eines tranceartigen Traumes erschien.

Hackfleisch heißt in
Österreich „Faschiertes“
Chicken Tinga

Chicken Tinga ist fertig und wartet drauf verspeist zu werden. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)

Chicken Tinga ist ein gefüllter Tortilla mit gezupftem Huhn in „smoky-sweet Chipotle Chile Sauce“. Dazu gibt es Guacamole, Pico de Gallo und Mais-Chips. Ein wirklich sehr sehr gelungenes Gericht. Das Hühnchen war zart und alles dezent „smoked“. Ganz besonders angetan war ich aber von der Pico de Gallo in Kombination mit den Mais-Chips. Diese wunderbare und sehr frisch schmeckende „Würzsauce“ besteht aus Tomaten, Zwiebeln, Chili-Schoten, Limettensaft und frischen Korianderblättern. Ich wollte meinen Test am 4. Food Truck RoundUp noch abwarten, ob mir die Pico de Gallo auch unabhängig von meinem „Koriander-Coming-Out“ schmeckt. Ja das tut sie.

Zum Schluss bekam ich auch noch etwas von der Sopa de Tortilla ab. Diese Suppe ist geprägt von Limette, Epazote und Avocados. Sie ist wohl die bekannteste Suppe Mexikos. Auch hier kam noch etwas Koriander „on-top“. Sehr frisch, sehr schmackhaft, sehr lecker.

Fazit

Es zahlt sich auf jeden Fall aus frische und regionale Produkte zu verwenden. Notwendig ist es aber auch auf eben diese regionalen Verfügbarkeiten zu reagieren und mit den Zutaten zu kochen, die vorhanden sind. Aus diesem Grund musste die Sopa de Tortilla im Herbst auch einer Kürbissuppe weichen. Wer von euch mal wochentags in Salzburg ist oder zur Mittagszeit an Salzburg vorbei fährt: Nutzt die Möglichkeit für einen Abstecher zu Mucho Gusto! Es lohnt sich auch für mehr als nur ein Gericht. Auf geht’s bagg ma’s!

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